Rehabilitation Training Unit (RTU) in Hubli

Die schweizer Organisation Leprahilfe Emmaus Schweiz (heute: Fairmed), die sich zum Ziel gesetzt hat, dass weltweit niemand mehr an einer heilbaren Krankheit leiden oder sterben soll, hat 1976 in Hubli im Bundesstaat Karnataka das Krankenhaus ‘The Hubli Hospital for the Handicapped’ errichtet, mit dem Hauptziel, Lepra frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Da durch die Lepraerkrankung die bereits entstandenen Verstümmelungen nicht wieder rückgängig gemacht werden können, wurde an das Krankenhaus die Rehabilitation Training Unit, eine Ausbildungseinheit für Behinderte, angeschlossen. Mit Hilfe der Reintegration in die Arbeitswelt versuchte man hier vor allem dem sozialen Stigma der Lepra entgegen zu wirken. Zu desem Zweck arbeiten und wohnen von Lepra Betroffene aber auch andere Behinderte in dem RTU-Zentrum. Ziel ist, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter nach einer Trainingsphase so schnell wie möglich selbständig zu Hause bei ihren Familien arbeiten.

RTU - Kalenderproduktion

Kalenderproduktion

Nach einer mehrjährigen Aufbauphase tragen sich die Werkstätten heute selbst. Etwa 50 % der Waren werden in Indien verkauft, die anderen 50 % werden nach Europa exportiert. In fünf unterschiedlichen Abteilungen wird heute produziert: Papierdruck, Nähen und Sticken, Textildruck, Tischlerei und Schnitzerei. Die Patienten kommen meist aus entlegenen Gegenden, wo die Lebenskosten zwar niedrig sind, es aber keine anderen Berufe als in der Landwirtschaft gibt. Das RTU-Zentrum erteilt Aufträge, liefert das Rohmaterial und bezahlt auf Stückbasis. Auf diese Weise gelangen die Produzenten und Produzentinnen zu einem gesicherten, regelmäßigen Einkommen, wodurch sich ihr Status in der Familie und im Dorf deutlich verbessert.

 

RTU - Bemalen von Baumwolltaschen

Bemalen von Baumwolltaschen

 

Im Internet ist RTU zu finden unter:
www.hublihospital.in/index.php/activities/rehabilitation-training-unit